Versandkostenfrei bestellen
Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta, Trinidad, Ramon Allones, Davidoff, Hoyo de Monterrey

Rauchen

Ist die Zigarre richtig entzündet, kommt der schönste Teil der ganzen Zeremonie: das Rauchen. Während des Rauchens wird der volle Geschmack des Tabaks mit seinen aromatischen Bestandteilen aufgenommen und gekostet, ohne dass dieser Rauch verschluckt wird: Zigarren raucht man niemals „auf Lunge“, sondern sie werden gepafft. Hierbei wird der durch das Mundstück aufgenommene Rauch für einige Zeit im Mundraum aufgenommen, um dann wieder ausgeblasen zu werden. Da der Rauch der Vermittler von Aroma und Geschmack der Zigarre ist, bestimmt – ganz abgesehen von Stärke und Zusammensetzung der Zigarre – die Verweildauer des Rauches im Mundraum über die Intensität des Geschmackseindrucks. Deshalb wird man meist auch den Rauch von milderen Zigarren länger im Mund behalten, als zum Beispiel jenen einer starken Havanna.

Die Rauchdauer einer Zigarre hängt natürlich in erster Linie vom Format der Zigarre selbst ab. Während eine kleine Panetela in einer knappen halben Stunde geraucht werden kann, muss man für eine große Doppel-Corona oder Churchill schon wenigstens eine Stunde einkalkulieren – auch dies sollte man bei der Wahl der richtigen Zigarre für die richtige Gelegenheit bedenken! Während eine kurze Belicoso am Abend vielleicht einen zu kurzen Rauchgenuss vermittelt, ist zum Beispiel eine „Montecristo A“ mit ihrer Länge von 235 mm sicherlich die falsche Wahl für die Mittagspause!

Andererseits bestimmt auch das Rauchverhalten die Dauer des Genusses: wer schneller und in kürzeren Abständen an seiner Zigarre zieht, wird eher zum Ende kommen als jemand, der seine Zigarre gemütlich genießt. So genügt eine Robusto manchem Raucher nur für eine halbe Stunde, während ein anderer eine gute Stunde mit ihr beschäftigt sein kann.

Hierbei ist zu beachten, dass der Rauchgenuss nicht zu lange ausgedehnt werden darf. Vergeht nämlich zwischen zwei Zügen zu viel Zeit, so wird die Zigarre erlöschen, was nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch mit zusätzlichem Aufwand durch das erneute Entzünden der Zigarre verbunden ist. Von individuellen Vorlieben und Gewohnheiten ganz abgesehen, ist ein Rauchrhythmus von etwa einem Zug pro Minute ideal, um die Zigarre am stets Glühen zu erhalten.

Immerhin kann eine Zigarre, wenn sie doch einmal erloschen ist, ohne Bedenken und geschmackliche Beeinträchtigung erneut entzündet werden, so lange sie noch warm ist. Grundsätzlich können zwar auch erkaltete Zigarren wieder entzündet werden, womöglich sogar erst am nächsten Tag, der Geschmack wird jedoch ganz erheblich beeinträchtigt sein. Wenn also absehbar ist, dass nicht genügend Zeit für den Genuss einer großen Zigarre bleibt, dann sollte lieber zu einem kleineren, vor allem aber zu einem kürzeren Format gegriffen werden, anstatt darauf zu spekulieren, die restliche Zigarre zu einem späteren Zeitpunkt zu Ende zu aufzurauchen.

Beim Rauchen einer Zigarre wird man entdecken, dass sie sich geschmacklich verändert: mit abnehmender Kürze der Zigarre wird der Geschmack immer intensiver und gleichzeitig der Rauch immer heißer. Dies kann so weit gehen, dass der Geschmack zum Ende des Rauchens hin immer beißender und der Rauchgenuss letztlich verdorben wird. Dies liegt daran, dass der Rauch einen immer kürzeren Weg durch die Zigarre hindurch zurücklegen muss, weshalb er immer weniger Zeit zum Abkühlen hat. Nicht wenige Genießer beugen dem dadurch vor, dass sie ihre Zigarre nur zu zwei Dritteln rauchen und den Rest ungeraucht weglegen. Auch wenn man dies als Verschwendung bezeichnen könnte, lässt sich nicht bestreiten, dass dadurch der Rauchgenuss vollkommener in Erinnerung bleibt, als wenn man die Zigarre bis auf einen kurzen Stummel aufraucht.

Zigarettenraucher streifen ihre Zigaretten in kurzen Zeitabständen ab, um Verschmutzungen durch herunterfallende Asche zu vermeiden. Dies ist bei guten Zigarren nicht nur nicht notwendig, sondern sogar schädlich und dazu geeignet, den Rauchgenuss zu beeinträchtigen. Im Unterschied zu Zigaretten sind gute Zigarren als Longfiller aus Tabakblättern hergestellt, die über die ganze Länge der Zigarre reichen.

Beim Abbrand der Zigarre entsteht ein stabiler Aschezylinder, dessen Länge ein Kriterium für die Beurteilung der Qualität einer Zigarre ist: je länger die Asche, desto ordentlicher wurde die Zigarre gerollt! Fällt die Asche jedoch schon nach kurzer Zeit von selbst ab, dann kann von einer minderen Qualität ausgegangen werden, wenn es sich nicht gar um einen Shortfiller handelt. Bei Premium-Zigarren kann die Asche durchaus eine Länge von drei Zentimetern und mehr erlangen, ohne abzufallen!

Droht dies dennoch, so kann die Asche über einem Ascher durch kurzes Antippen der Zigarre mit dem Finger zum Abfallen veranlasst werden.