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Shortfiller

Der Unterschied zwischen Shortfiller- und Longfiller-Zigarren liegt im Wickel, auch Puppe oder Einlage genannt. Beim Shortfiller besteht dieser zentrale Teil der Zigarre nicht aus ganzen Blättern, sondern aus zerkleinerten Blattstücken, die entweder aus den Resten gefertigt werden, die bei der Herstellung von Longfillern übrig bleiben, oder aber aus extra zerkleinerten Tabakblättern. Damit ähnelt das Innenleben einer Shortfiller-Zigarre jenem der Zigarette: auch diese ist mit Tabakschnitzeln gefüllt!

Damit diese Tabakschnitzel die Form behalten, werden sie zunächst mit einem stabilen Umblatt ummantelt. Hierzu legt der Zigarrenmacher – oder die Maschine! – die benötigte Menge an Tabakmaterial auf das Umblatt, das aus einem ziemlich stabilen und elastischen Blatt bestehen sollte – sehr gut eignen sich hierzu die Ligero-Blätter der Tabakpflanze. Damit die spätere Zigarre gut zieht, muss die Tabakfüllung sehr gleichmäßig auf dem Umblatt verteilt werden.

Anschließend wird das Umblatt um die Tabakfüllung gewickelt, was (seltener) von Hand, meist mit Hilfe einer Wickelmatte oder eines Wickeltuches geschieht – maschinell erfolgt der Wickelvorgang ebenfalls mit Hilfe einer Wickelmatte. Ist der Wickel fertig, wird er für einige Zeit – meist für eine Nacht – in eine hölzerne Presse gelegt, damit er genau die richtige Form und Größe erhält.

Am nächsten Tag kann dann der Wickel mit dem Deckblatt umfangen werden, wobei oftmals künstliche Deckblätter aus so genanntem „homogenisierten Tabak“ oder kurz „HTL“, zur Verwendung kommen, der auch als Bandtabak bezeichnet wird und aus gemahlenen Tabakteilchen besteht, die mit einem Bindemittel zu einem Endlosband ausgerollt werden, von welchem dann die jeweils benötigte Länge zur Herstellung einer Zigarre abgeschnitten wird.

Shortfiller-Zigarren unterscheiden sich von Longfillern zunächst einmal durch ihren deutlich günstigeren Preis, da an das Rohmaterial wesentlich weniger Ansprüche gestellt werden müssen, als bei den Longfillern, bisweilen werden bis zu 20 verschiedene Tabake zur Herstellung von Shortfillern gemischt. Trotzdem sich praktisch jeder unter einer Zigarre automatisch einen Longfiller vorstellt, sind 90% aller auf der Welt verkauften Zigarren Shortfiller!

Die meisten Shortfiller in Europa werden als „holländischer Typ“ bezeichnet und gehören zu den so genannten „trockenen Zigarren“: sie erfordern keine besondere Vorsicht bei der Lagerung, benötigen keinen Humidor und müssen nicht befeuchtet werden. Dies hat den Vorteil, dass man solche Shortfiller unbedenklich überall erstehen kann – beim Longfiller sollte man vor dem Kauf dagegen sehr genau hinschauen, ob die Zigarren vor dem Verkauf auch richtig gelagert wurden!

Im Gegensatz zu den europäischen, trockenen Shortfillern stehen die kubanischen Shortfiller, die zu den feuchten Zigarren zu zählen und entsprechend im Humidor gelagert werden müssen.

In der Qualität kommen die Shortfiller den Longfillern nicht gleich, auch wenn in den letzten Jahren durch verbesserte Produktionsmethoden eine Qualitätssteigerung auch bei den Shortfillern zu erkennen ist. Da Shortfiller über ein völlig anderes Innenleben verfügen, brennen sie wesentlich schneller und auch heißer ab, als dies bei herkömmlichen Longfillern der Fall ist, der Genuss ist jedenfalls nicht mit dem der „richtigen“ Zigarren zu vergleichen – wenngleich Shortfiller den Vorteil haben, dass sie über Jahre hinweg völlig identisch schmecken, während bei Longfillern die Qualität und das Geschmacksbild durchaus auch einmal schwanken kann.