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Zigarrenscheren

Wesentlich aufwendiger als eine „gewöhnliche“ Taschenguillotine, aber auch viel komplizierter im Gebrauch, sind spezielle Zigarrenscheren, die zumeist aus rostfreiem Edelstahl hergestellt werden. Sie sind dann auch in ihrer einfachsten Form viel teurer als die billigsten Cutter aus Kunststoff, die man schon für wenig mehr als einen Euro im Fachhandel erstehen kann, wenn man sie nicht sogar bei Kauf einer Kiste Zigarren als Geschenk mit dazu bekommt.

Gegenüber der Taschenguillotine haben Zigarrenscheren allerdings den Vorteil, dass mit ihnen auch sehr große Ringmaße – mit ein wenig Übung – sauber geschnitten werden können. Bei solch dicken Zigarren kann es nämlich schon einmal vorkommen, dass die Öffnung der Taschenguillotine nicht mehr weit genug ist und man deshalb die Zigarre nicht richtig köpfen kann.

Zigarrenscheren verfügen in der Regel nicht über gerade, sondern immer über zwei konvex gebogene Klingen, wodurch verhindert wird, dass sich die Zigarre dem Druck der Klingen durch ein Abrutschen nach vorne entzieht, was zu einem katastrophalen Schnittergebnis mit einer Unmenge an Krümeln führen würde.

Die Klingen einer guten Zigarrenschere sind von Hand geschmiedet und geschärft, wodurch sie jederzeit einen sauberen und glatten Schnitt ermöglichen. Die Klingen sind bisweilen mit speziellen, härtenden Stoffen beschichtet, wie etwa Ruthenium, die nicht nur ein Abstumpfen der Klingen für lange Zeit verhindern, sondern gleichzeitig auch dafür sorgen, dass Tabakkrümel nicht an den Klingen haften bleiben. Die Griffe einer Zigarrenschere sind entweder aus demselben Material wie die Klingen, also aus Edelstahl, oder sie sind aus anderen, aufwendigen, teuren und exklusiven Materialien gefertigt, wie dies etwa bei den Produkten des französischen Herstellers Laguiole der Fall ist, der Horngriffe verwendet. Aufwendige Gravuren auf Klinge oder Griff vervollständigen den edlen Eindruck solcher Zigarrenscheren.

Dennoch wird jedem Zigarrenliebhaber geraten, sich zunächst einmal an einigen billigen Zigarren zu versuchen, denn die richtige Handhabung einer Zigarrenschere will gelernt sein. Während nämlich bei der Taschenguillotine die Zigarre einfach durch simplen Fingerdruck geköpft wird, benötigt man schon etwas Geschick und Erfahrung, wenn mittels der Zigarrenschere ein sauberer Schnitt appliziert werden soll.

Hierzu ist die Zigarrenschere genau im rechten Winkel an der gewünschten Schnittstelle anzusetzen. Diese befindet sich, ebenso wie bei der Benutzung einer Taschenguillotine, etwa zwei Millimeter vor dem hinteren Ende der Zigarre am Mundstück, wo der Deckel dieses Mundstücks in einer sanften Rundung in den eigentlichen Korpus der Zigarre übergeht. Wer ganz genau schneiden will, der wird die Schere unter nur ganz leichtem Druck zunächst einmal eine halbe Umdrehung um die Zigarre herum drehen. Dadurch wird die Kappe der Zigarre ganz leicht eingeritzt, und diese Kennzeichnung dient dann als „Führung“ für den eigentlichen Schnitt.

Dieser hat, genau so wie bei der Taschenguillotine, recht schnell zu erfolgen, wenn man ein glattes Schnittergebnis ohne Krümel erreichen will. Denn die Gefahr der Krümelbildung ist erfahrungsgemäß bei Verwendung einer Zigarrenschere sogar noch größer, als beim Cutter. Nicht wenige Kenner und Könner schwören jedoch unbedingt darauf, dass mit einer Zigarrenschere sogar ein noch besserer und glatterer Schnitt zu bewerkstelligen ist, als mit einer herkömmlichen Taschenguillotine.

Wer also den Schnitt mit der Zigarrenschere gut beherrscht, der wird auch in Aficionado-Kreisen immer wieder Aufmerksamkeit erregen, das Schneiden wird zu einem richtigen Ritual, das von großer Geschicklichkeit zeugt, ganz davon abgesehen, dass eine Zigarrenschere schon rein optisch „viel mehr hermacht“ als eine Taschenguillotine, und mag diese noch so aufwendig konstruiert sein.

Im Unterschied zur Taschenguillotine gibt es nur relativ wenige Hersteller von Zigarrenscheren, diese werden aber nicht selten als so genannte Multitools angeboten, die neben der eigentlichen Zigarrenschere auch einen Flaschenöffner, einen Schraubendreher und einen spezieller Dorn zur Erweiterung des Rauchkanals der Zigarren enthalten. Ob ein solches Multitool wirklich Sinn macht, muss jeder Aficionado für sich selbst entscheiden.