Versandkostenfrei bestellen
Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta, Trinidad, Ramon Allones, Davidoff, Hoyo de Monterrey

Zigarrenbohrer

Eine Alternative zum Köpfen der Zigarre mittels einer Taschenguillotine oder einer Zigarrenschere ist das Anbohren des Mundstücks mittels eines eigenen Zigarrenbohrers. Früher war zwar das Anbohren wesentlich mehr in Mode als heutzutage, aber auch heute noch gibt es einige Zigarrenliebhaber, die auf ihren gewöhnten Zigarrenbohrer nicht verzichten möchten.
Prinzipiell hat der Zigarrenbohrer sogar einige Vorteile gegenüber dem üblichen Guillotine-Schnitt vorzuweisen: so ist seine Handhabung sehr simpel und kann von jedermann sofort und ohne Übung ausgeführt werden. Tabakreste werden zusammen mit dem Bohrer aus der Zigarre herausgezogen, da sie sich im Inneren des rohrförmigen Bohrers ansammeln, und schließlich wird das Deckblatt der Zigarre nicht beschädigt, was bei der Verwendung stumpfer Zigarrenschneider oder bei nicht sachgerechter Bedienung derselben leicht geschehen kann.

Dem steht allerdings ein gravierender Nachteil gegenüber, der mit Sicherheit auch der Grund dafür ist, dass Zigarrenbohrer ziemlich aus der Mode gekommen sind: in dem durch den Bohrer hergestellten Bohrloch sammelt sich leicht ein Gemisch aus Speichel, Tabakölen und ranzigen Reststoffen an, das sehr unangenehm bitter schmeckt und den Genuss einer Zigarre ganz erheblich beeinträchtigen kann. Zudem lässt sich – im Gegensatz zu Werbeaussagen für Zigarrenbohrer – kaum vermeiden, dass Tabakkrümel im Bohrloch verbleiben, von wo aus sie nur zu schnell den Weg in den Mund des Aficionados finden, was diesen wiederum sehr unangenehm berührt.

Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Zigarrenbohrer einen festen Durchmesser hat, weswegen man eigentlich mehrere Bohrer verschiedenen Durchmessers benötigte, wenn man sich nicht nur auf ein einziges Zigarrenformat festgelegt hat. Weil natürlich der Bohrer stets gleich große Löcher bohrt, ist ein großer Bohrer für kleinformatige Zigarren zu groß, und ein kleiner für große Ringmaße zu klein, was wiederum zu einem schlechten Zug führt. Wer trotzdem auf Zigarrenbohrer schwört, kommt nicht umhin, verschiedene Durchmesser an Bohrern vorrätig zu haben, wenn er es nicht vorzieht, zusätzlich zum Bohrer doch noch einen Cutter mit sich zu führen – nur so für alle Fälle! Um diesem Dilemma abzuhelfen, sind manche Bohrer mit zwei Klingen verschiedenen Durchmesser ausgestattet, meist in den Dimensionen 6 mm und 8 mm, damit man für alle Fälle gerüstet ist.
Zigarrenbohrer können prinzipiell zwar für Zigarren aller Ringmaße verwendet werden, bei sehr großen Formaten sind jedoch selbst die größten Zigarrenbohrer oftmals zu klein. Besonders schwierig wird es, wenn die Zigarre zudem noch einen eher schlechten Zug hat – in diesem Fall wird man nicht umhin kommen, mittels eines Cutters eine größere Öffnung zu schaffen, um – im wahrsten Sinne des Wortes – „zum Zug zu kommen“!

Wie dem auch sei, ein guter Zigarrenbohrer sollte auf jeden Fall über einen Mechanismus verfügen, mit welchem die Zigarrenreste bequem und sauber aus dem Inneren des Bohrrohres entfernt werden können. Ein solcher Mechanismus ist im Prinzip nichts anderes als ein Stößel, der durch eine kleine Öffnung am hinteren Ende des Zigarrenbohrers geführt ist. Wird das aus diesem herausragende Ende nach vorne gestoßen, werden im Rohr befindliche Tabakreste sauber herausgeschoben, was die Reinigung ganz erheblich vereinfacht. Bei aufwendigeren Ausführungen wird das Herausstoßen der Tabakreste auf Fingerdruck auch durch einen speziellen Schnappmechanismus besorgt.

Wie bei Cuttern und Zigarrenscheren auch, gibt es Zigarrenbohrer in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlich aufwendigem Design. Während günstige Ausführungen eine einfache Rundklinge aus Aluminium besitzen, die in einer Kunststoffummantelung sitzt, verfügen bessere Modelle über eine Klinge aus Edelstahl und ein dazu passendes Gehäuse aus gebürstetem Edelstahl und einer Kappe, die unter Umständen magnetisch und dadurch vor dem Herabfallen geschützt ist, bis hin zu aufwendigen Luxusobjekten mit Holz-, Horn- oder Emaillegriffen, die durch ihre edle Verarbeitung einen hohen dekorativen Wert besitzen.
Üblicherweise verfügen die Zigarrenbohrer über einen Ring am hinteren Ende, der es erlaubt, den Zigarrenbohrer am Schlüsselbund zu befestigen, wo er stets zur Hand ist.