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Wiederbelebung

Leider passiert es immer wieder, dass Zigarren nicht richtig gelagert wurden und Feuchtigkeit verloren haben. Man bemerkt dies schon olfaktorisch, wenn die Zigarren kaum noch ein Aroma haben. Ausgetrocknete Zigarren riechen fast überhaupt nicht, höchstens nach Staub! Ein weiteres sicheres Zeichen für eine zu trockene Lagerung ist es, wenn Zigarren anfangen zu bröseln, sobald man sie berührt. Wenn uns das Deckblatt erst einmal unter den Händen zerfällt, dann ist bereits Hopfen und Malz verloren, und die Zigarre kann im besten Fall noch im Kamin rauchen.

Auch wenn es noch nicht so schlimm ist: wenn man beim Rollen einer Zigarre zwischen den Fingern ein deutliches Knistern hört, deutet dies ebenfalls auf eine zu trockene Lagerung hin. Ein weiteres sicheres Zeichen ist mangelnde Elastizität: wenn man eine korrekt gelagerte Zigarre mit den Fingern leicht eindrückt, nimmt sie danach von selbst wieder ihre ursprüngliche Form an. Bleiben die Dellen vorhanden, hat man ein Problem! Wenn man eine solche Zigarre anzündet, so rächt sie sich für die mangelnde Pflege durch die Abwesenheit von Geschmack: sie schmeckt fade, langweilig und flach und ist ohne jeden Charakter.

Was kann in einem solchen Fall unternommen werden, um die – im doppelten Sinne – teuren Schätze dennoch zu retten?

Wenn die Austrocknung noch nicht so weit fortgeschritten ist, dann können vorsichtige Bemühungen zur Revitalisierung der betroffenen Zigarren noch in gewissem Umfange zum Erfolg führen, wenn auch konzediert werden muss, dass es in aller Regel nicht möglich sein wird, den Geschmack und das Aroma einer ausgetrockneten Zigarre in vollem Umfange wieder herzustellen. Gewisse Qualitätseinbußen müssen einfach hingenommen werden. – Einen Versuch ist es dennoch allemal wert!

Auf keinen Fall darf nun Panik ausbrechen, niemand sollte auf die Idee kommen, die ausgetrockneten Zigarren direkt mit destilliertem Wasser behandeln zu wollen, jeder direkte Wasserkontakt ist natürlich sorgfältig zu vermeiden, er würde den ausgetrockneten Zigarren im wahrsten Sinne des Wortes „den Rest geben“! Vielmehr ist Vorsicht und Fingerspitzengefühl gefragt, wenn es überhaupt noch etwas zu retten geben soll.

Zunächst muss die Ursache der Austrocknung beseitigt werden. Meist liegt es daran, dass wir vergessen haben, den Humidor regelmäßig mit destilliertem Wasser zu beschicken. Wurde dies nachgeholt, dann legt man die trockenen Zigarren wieder in den Humidor hinein. Der Rest besteht aus Geduld und Hoffnung. Mit etwas Glück werden ausgetrocknete Zigarren im Verlaufe mehrerer Wochen, womöglich gar Monate, zumindest wieder einen Teil der benötigten Feuchtigkeit aufnehmen und wieder rauchbar werden. Wichtig ist es natürlich, den Humidor alle paar Tage zu überprüfen, damit eventuell fehlendes Wasser im Befeuchtungselement sofort wieder aufgefüllt werden kann.

In schwierigen Fällen kann auch eine Radikalkur mit etwas Glück für Abhilfe sorgen: man lege die ausgetrockneten Zigarren zusammen mit einem Schwamm, der zuvor mit destilliertem Wasser getränkt wurde, in eine Plastiktüte oder in eine gut verschlossene Tupperdose und bringe sie für die nächste Zeit an einen dunklen Ort. Auch hier gilt, dass der Schwamm in regelmäßigen zeitlichen Abständen auf seine Feuchtigkeit hin zu überprüfen und gegebenenfalls neu anzunässen ist!

Ähnlich funktioniert die Methode mit dem Wassertopf: am besten nimmt man dazu einen Kartoffelkochtopf, in dessen unteren Teil man destilliertes Wasser füllt, während in den mit einem gelochten Boden versehenen Oberteil die Zigarren gelegt werden.

Es sei angemerkt, dass eine eventueller Erfolg unserer Rettungsbemühungen in erster Linie davon abhängt, in welchem Stadium der Trockenheit die Zigarren bereits angelangt sind. Wenn sich, wie oben erwähnt, das Deckblatt bereits im fortgeschrittenen Stadium der Auflösung befindet, dann ist jede Liebesmüh’ vergebens – eine solche Zigarre wird man niemals wieder „rauchbar“ machen können: sie ist tot – gewissermaßen verdurstet. So schwer es dann auch fällt, es gibt nur ein „Heilmittel“: weg damit!