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Qualitätsmerkmale

Wie erkennt man nun einen guten Humidor? – Grundsätzlich sollte man sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen, und ebenso wenig vom Preis. Tischhumidore zum Beispiel gibt es auf dem Markt in Preislagen zwischen etwa 50 € bis zu 2.500 €. Etwas überzogen könnte man sogar feststellen, dass bei einem sehr teuren Humidor mehr Wert auf ein dekoratives Äußeres gelegt wurde, als bei einer günstigern Version. Natürlich spielen die verwendeten Hölzer, auf die in einem eigenen Abschnitt noch eingegangen wird, für die Preisgestaltung ebenfalls eine Rolle, die für einen Tischhumidor benötigten Materialmengen rechtfertigen jedoch keinesfalls den 50-fachen Preis!

Ganz abgesehen davon, dass man auch bei Humidoren, wie beinahe überall, für einen berühmten Namen mehr Geld anlegen muss, als für ein No-Name-Produkt, steckt die meiste Arbeit in der Behandlung der (äußeren) Oberfläche des Humidors. Ist diese mit einem edlen Wurzelholzfurnier ausgestattet, dessen 20 oder mehr Lackschichten in reiner Handarbeit poliert wurden, dann erklärt sich ein hoher Preis von selbst. Der betreffende Humidor sieht dann natürlich phantastisch aus und passt hervorragend zu einer gediegenen Wohnungseinrichtung. Und er signalisiert natürlich, dass sein Besitzer viel Geld ausgegeben hat. – Über seine Funktionsfähigkeit sagt das jedoch gar nichts.

Standardmaterial für einen Humidor ist immer noch Holz, und zwar das so genannte Spanische Zedernholz, das zwar weder aus Spanien, noch von der Zeder stammt (dazu später mehr), sich aber durch seinen feinen Duft und seine Fähigkeit, viel Wasser aufzunehmen, ausgezeichnet für den Humidorbau eignet. Da dieses Holz jedoch ziemlich teuer ist, werden die meisten Humidore nur auf ihrer Innenseite mit diesem Holz furniert, während der Korpus selbst aus einer MDF-Platte besteht. Diese Sandwich-Bauweise hat gegenüber einem Humidor aus Massivholz sogar den Vorteil, dass eine MDF-Platte vollkommen verzugsfrei ist, während Massivholz auf Feuchtigkeitsschwankungen durch Verziehen reagieren kann, was dann dazu führt, dass der Humidor nicht mehr richtig schließt – oder nur noch schwer geöffnet werden kann. Außerdem wird die aufwendig hergestellte äußere Lackierung durch ein Verziehen des Holzes schnell rissig und unansehnlich.

Vor dem Kauf sollte man deshalb prüfen, wie stark dieses Furnier ist: einem zu dünnen Furnier, das oft nicht einmal einen Millimeter dick ist, kann schon aus rein physikalischen Gründen keine die Feuchtigkeit regulierende Eigenschaft mehr zukommen, zumal die Leimschicht, mit welcher das Furnier verklebt wurde, als zusätzliche Sperrschicht die Wasseraufnahme in tiefere Holzschichten verhindert. Um genügend Feuchtigkeit speichern zu können, sollte das Furnier vielmehr eine Dicke von 5 bis 7 mm aufweisen – was durch einen genauen Blick auf den Aufbau des Humidors leicht festgestellt werden kann. Außerdem wird eine extrem dünne Furnierschicht sehr schnell auswittern und den diesem Holz eigenen, feinen Geruch verlieren.

Der nächste prüfende Blick sollte auf die Dichtigkeit des Humidors fallen, die durch die Passgenauigkeit des Deckels bestimmt wird. Ganz davon abgesehen, dass ein schlecht schließender Deckel auf eine schlampige Arbeit hinweist, sollte ein Humidor möglichst dicht sein – wenn auch ein luftdichter Verschluss nicht nur unnötig, sondern sogar von Nachteil ist. Ein gewisser Luftaustausch ist sogar wünschenswert, denn er erspart uns das sonst notwendige regelmäßige Lüften des Humidors.

Der dritte Punkt sind die Scharniere: sie sollten stabil genug sein, um den doch relativ schweren Deckel sicher führen zu können. Bewährt haben sich die so genannten Quadrant-Scharniere, die aus zwei Metallwinkeln bestehen, die an jeweils einem Schenkel über das Scharnier selbst verbunden sind, während an einem anderen Schenkel ein gebogener Quadrant angebracht ist, der durch den anderen Schenkel hindurch in das Holz führt. Dieser Quadrant verhindert nicht nur, dass der Deckel zu weit geöffnet wird, er sorgt auch für eine sichere Führung des Deckels selbst.
Der letzte zu beachtende Punkt, das Befeuchtungssystem, wurde bereits in einem eigenen Kapitel eingehend beschreiben.