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Luftfeuchtigkeit und Luftbefeuchter

Schwammbasierte Befeuchter

Schwammbasierte Befeuchter sind die traditionelle Methode der Feuchtigkeitsregulierung im Humidor: in einem meist auf der Deckelinnenseite angebrachten Kunststoffgitter ist ein Schwamm untergebracht, der regelmäßig mit destilliertem Wasser getränkt werden muss, welches er dann über einen längeren Zeitraum hinweg an die Umgebungsluft abgibt. Verwendung findet in der Regel ein grünlicher, relativ fester Schwamm (“Moosschwamm”) aus demselben Material, welches auch Gärtnereien zur Wasserversorgung von Blumengestecken benützen.

Der größte Vorteil dieses ursprünglich aus Frankreich stammenden, unter der Bezeichnung “Credo” vertriebenen, Produktes ist der sehr günstige Preis. Da solche Schwämme allerdings ziemlich schnell austrocknen, sollte ein Schwammbefeuchter mindestens wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf neu befeuchtet werden. Hierzu wird am besten ein Gemisch aus destilliertem Wasser und Propylenglykol verwendet, welches einer bei solchen Systemen leicht auftretenden Schimmelbildung vorbeugt.

Silikagelbefeuchter

Dabei handelt es sich um Befeuchterperlen, die jeder kennt, der schon einmal ein elektronisches Gerät gekauft hat: diesen sind zum Schutz gegen Feuchtigkeit kleinere Beutel mit durchsichtigen Perlen von ungefähr 2 mm Durchmesser beigefügt. Diese Perlen bestehen aus einem Gemisch aus Kieselgel und hygroskopischem Salz. Zur Verwendung in Humidoren werden diese Perlen auf eine Luftfeuchtigkeit von ungefähr 70% eingestellt, also “vorkonditioniert”. Fällt die Luftfeuchtigkeit im Humidor unter diesen Wert, geben sie Feuchtigkeit ab, bei erhöhtem Feuchtegehalt ziehen sie über ihre hygroskopische Eigenschaft Wasser an und werden transparent – sind sie mit Feuchtigkeit gesättigt, werden sie weiß. – Die Feuchteregulierung erfolgt also durch das Salz, nicht durch das Silikagel an sich!

Dass Silikagelbefeuchter sich am Markt nicht wirklich durchsetzen können, liegt an der etwas komplizierten Bedienung: sind die Perlen nämlich durch Feuchtigkeitsabgabe weiß geworden, müssen sie rekonditioniert werden, das heißt, aufs Neue mit Wasser gesättigt werden. Dieser Vorgang ist allerdings recht kompliziert, da nur die genau benötigte Wassermenge zugegeben werden darf, um ein Auswaschen des Salzes und ein Platzen der Perlen, wodurch sie unbrauchbar werden, zu vermeiden. Das zuzugebende Wasser muss also genau bestimmt werden, der Anreicherungsprozess der trockenen Perlen dauert zudem mehrere Tage, in welchen der Humidor dann ohne Befeuchtung auskommen muss. In der Praxis wird man es daher vorziehen, einfach neue Perlen mit entsprechender Konditionierung zu kaufen, was freilich wieder mit zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden ist.

Polymerbefeuchter

Im Gegensatz dazu ist ein Polymerbefeuchter eine moderne Erfindung mit einfacherer Bedienbarkeit. Die Rolle des Schwammes übernimmt hier Acrylpolymer in Form weißer Kristalle. Diese Kristalle sind außerordentlich hygroskopisch und können bis zum 300-fachen ihres eigenen Gewichtes an Wasser aufnehmen, welches sie über lange Zeit hinweg kontrolliert an die Umgebung abgeben.

Dem etwas höheren Preis stehen viele Vorteile gegenüber: die Feuchtigkeit im Humidor wird für eine Dauer von bis zu 8 Wochen konstant auf idealen 70% – 72% gehalten, eine ständige Kontrolle erübrigt sich also – und sogar auf ein Hygrometer kann dann eigentlich verzichtet werden! Zudem “altern” die Kristalle im Gegensatz zu Schwämmen nicht und können über Jahre unbedenklich verwendet werden, während Moosschwämme in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden sollten, um Bakterienbefall zu vermeiden. Acrylpolymer-Kristalle bleiben von solchem Befall dagegen weitestgehend verschont, weshalb sich auch der Zusatz von Propylenglykol zum destillierten Wasser erübrigt. Selbstverständlich sind Polymerbefeuchter lebensmittelecht und enthalten keinerlei Schadstoffe.

Aus diesem Grund setzen sich Polymerbefeuchter immer weiter durch und lösen die Silikagel- und Schwammbefeuchter ab. Langfristig sind sie nicht nur einfacher zu bedienen und haltbarer, sondern sogar kostengünstiger als die beiden anderen Alternativen.