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Indonesien

Tabakanbau in Indonesien

Denkt man an Tabakanbau, ist Indonesien meist nicht jenes Land, das einem zuerst in den Sinn kommt, hier stehen Kuba, die Dominikanische Republik, Honduras und andere mittelamerikanische Länder zweifelsohne an erster Stelle. Und dennoch spielt der Inselstaat am Äquator, an der Grenze zwischen Indischem Ozean und Pazifik, eine wichtige Rolle unter den Tabak produzierenden Ländern, kommen von den beiden zu Indonesien gehörenden großen Inseln Sumatra und Java doch hervorragende Tabake, deren dünne und sehr aromatische Blätter sich bestens als Deckblätter für gute bis exzellente Zigarren eignen.

Dies liegt in erster Linie daran, dass die klimatisch idealen Bedingungen Indonesiens, mit hohen Durchschnittstemperaturen von ungefähr 27° C und einem mit hoher Luftfeuchtigkeit verbundenen, oft bedeckten Himmel, sich mit dem überwiegend sandigen Böden so hervorragend zum Anbau von Tabak eignen, wie dies nur an wenigen anderen Orten der Welt der Fall ist. Dazu kommt eine über mehrere Jahrhunderte zurückreichende Erfahrung im Tabakanbau, der besonders in Besuki auf Java und in Medan auf Sumatra große Tradition hat.

Im Norden Sumatras, in der Provinz Sumatra Utara mit der Hauptstadt Medan, sind die Wachstumsbedingungen die besten, eine nur geringe nächtliche Abkühlung schafft zudem ideale Bedingungen für die natürliche Trocknung und Fermentierung der geernteten Tabakblätter. Hierher kommen auch die berühmten “Deli-Deckblätter”, so genannt nach dem früheren Sultanat Deli. In Qualität stehen ihnen die Deckblätter aus dem benachbarten Distrikt Langkat nur wenig nach.

Die weiter südlich liegende Nachbarinsel Java bringt ebenfalls gute Tabake hervor, wenn sie auch meist nicht die Qualität der Sumatra-Tabake erreichen und eher für Umblätter oder Einlagen benützt werden. Sie zeichnen sich durch einen würzigeren Geschmack mit nussigem Aroma aus, der allerdings etwas auf Kosten der Feinheit geht. Die bekanntesten Anbaugebiete auf Java befinden sich in den Bezirken Besuki, Loemadjang sowie Madoera.

Indonesische Tabake haben schon früh den Weg nach Europa gefunden – damals hieß die Hauptstadt Jakarta noch “Batavia” und war holländische Kolonie – und werden bis heute gerne als Füller für europäische Zigarren und Zigaretten verwendet, da sie trotz ihrer Milde auch eine gewisse Würze aufweisen. Bekannt ist hier vor allem die so genannte “holländische Mischung”, die sich durch ihre Würzigkeit und das kräftige Aroma sowie ein gutes Brandverhalten auszeichnet. Sie findet sich in vielen Zigarren europäischer Produktion.

Trotzdem der Tabakanbau in Indonesien eine wirtschaftlich eher untergeordnete Rolle spielt (220.000 ha Tabakpflanzungen tragen 2,1% zum Welt-Tabakanbau bei), sind Deckblätter besonders aus Sumatra weltweit begehrt: dies sind die untersten, als “Volado” bezeichneten, Blätter der Tabakpflanze, die neben ihrer Größe durch die natürliche Beschattung sehr mild ausfallen und obendrein mit großer Geschmeidigkeit aufwarten. Ein feiner Duft und eine eher helle Farbe mit vergleichsweise wenigen Blattrippen macht diese Sumatra-Deckblätter zu gesuchten Kostbarkeiten, die viele Einlagen der besten Zigarren der Welt umhüllen. Ein sehr konstantes Brandverhalten sorgt weiterhin dafür, dass Zigarren mit Sumatra-Deckblättern sehr gleichmäßig abbrennen.

Als Besonderheit sind noch die so genannten “Kreteks” oder “Nelkenzigarren” zu erwähnen, die in der Hauptsache für den inländischen indonesischen Markt produziert werden und aus einer Mischung von Tabak und Nelkenschnitzeln bestehen. Bisweilen findet man diese neuerdings auch in europäischen Tabakgeschäften.