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Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta, Trinidad, Ramon Allones, Davidoff, Hoyo de Monterrey

Habanos S.A.

Die 1994 gegründete Habanos S.A. (S.A. ist die spanische Version der deutschen AG: „Sociedad Anónima“) mit Sitz in Havanna ist für die weltweite Vermarktung kubanischer Zigarren zuständig, mit Ausnahme der USA, wo wegen des Handelsembargos gegen Kuba keine kubanischen Zigarren verkauft werden dürfen. Der kubanische Inlandsmarkt wird von der Mutterfirma Cubatabaco (kurz für: Empresa Cubana del Tabaco, was nichts anderes bedeutet als „Kubanisches Tabak-Unternehmen“) direkt bedient.

Unter dem Markennamen „Cubatabaco“ firmiert Empresa Cubana del Tabaco als Staatsunternehmen, welches nach 1959 begonnenen und 1962 abgeschlossenen endgültigen Verstaatlichung der gesamten Tabakindustrie durch Fidel Castro 1962 die Leitung aller mit dem Tabakanbau, seiner Verarbeitung sowie dem Verkauf von Tabakwaren in Zusammenhang stehenden Aktivitäten übernahm. Dazu gehört unter anderem, dass Cubatabaco die Tabakernte der Bauern zu einem vom Staat festgesetzten Preis aufkauft und in zentrale staatliche Tabaklager bringt, von wo sie ihren Weg in die verschiedenen Tabakfabriken finden. Im Zuge der Verstaatlichung wurden viele kleine Hersteller geschlossen und ganze Anzahl kleinerer Marken verschwand endgültig vom Markt. Auf Zigarren und Zigarrenkisten aus den Jahren 1962 bis 1966 findet sich noch der volle Name „Empresa Cubana del Tabaco“. Seit 2001 wurden alle Aktivitäten, die mit der Herstellung von Zigarren befasst sind, an die neu gegründete Tabacuba S.A. übertragen. Seither ist Cubatabaco die staatliche Dachorganisation für die beiden Zweige Tabacuba S.A. (Herstellung) und Habanos S.A. (Vertrieb).

Habanos S.A. sollte die bis dahin schleppende Vermarktung kubanischer Zigarren im Ausland forcieren, was sich jedoch mangels eines starken nicht-kubanischen Partners aus politischen wie marktwirtschaftlichen Gründen als problematisch darstellte. Aus diesem Grund wurden 50% von Habanos S.A. zum Verkauf ausgeschrieben und 2000 schließlich durch den spanisch-französischen Tabakkonzern Altadis S.A. übernommen, der seinerseits 2008 durch den britischen Tabak-Riesen Imperial Tobacco Group PLC mit Sitz in Bristol aufgekauft wurde. Der Kaufpreis belief sich auf mehr als 16 Milliarden Euro.

Altadis S.A., der sich schon vor der 50%-Übernahme von Habanos S.A. mehrmals finanziell bei dieser engagiert hatte, brachte ab 2000 sein in Europa unübertroffenes Netz von mehr als 300.000 Verkaufsstellen sowie seine umfangreiche Erfahrung in der Vermarktung von Tabakprodukten in den Deal mit ein. Zunächst wurde die Angebotspalette von Habanos S.A. rigoros zusammengestrichen und ein modernes Marketing eingeführt, das kubanische Zigarren ganz eindeutig als Luxusprodukte platzierte. Cubatabaco sekundierte durch die Kreation einer ganzen Reihe exklusiver Zigarrenformate sowie durch eine verstärkte Qualitätskontrolle. Diese war auch dringend notwendig, da durch die sprunghaft steigende Nachfrage des internationalen Marktes die Produktion an ihre Grenzen stieß und die Tendenz erkennbar wurde, die Qualität zugunsten der Quantität zu vernachlässigen – ein Phänomen, das natürlich zum Luxusprodukt Habano überhaupt nicht passte.

„Habanos“ ist die offizielle Bezeichnung für kubanische Zigarren und wird für Cubatabaco als Habanos D.O.P. (Denominación de Origen Protegida ) als geschützte Ursprungsbezeichnung, analog zur französischen AOC, geführt. Eine als Habano bezeichnete Zigarre muss ein Mindestgewicht von 3 Gramm aufweisen und zu 100% aus kubanischem Tabakanbau und kubanischer Fertigung stammen. Dabei war es zunächst unerheblich, ob die betreffende Zigarre in reiner Handarbeit hergestellt wurde, oder ob sie aus einer teilweise maschinellen oder rein maschinellen Fertigung stammte, nach der Beteiligung von Altadis wurde jedoch entschieden, dass jede als „Habanos“ verkaufte kubanische Zigarre zu 100% in Handarbeit („Totalmente a mano“) hergestellt werden musste. Die Herstellung und der Vertrieb maschinell gefertigter kubanischer Zigarren wurde der ebenfalls neu gegründeten Internacional Cubana de Tabacos S.A. übertragen.

Grundsätzlich zeichnen sich kubanische Zigarren dadurch aus, dass die Verpackung durch ein grünliches Papiersiegel mit der Aufschrift „Republica de Cuba“ versiegelt ist. Außerdem ist ein stilisiertes Tabakblatt mit dem Schriftzug „Cubatabaco“ und einer darunter befindlichen Kartusche mit der Inschrift „Hecho en Cuba“ („Hergestellt in Kuba“) aufgedruckt oder – bei Zigarrenkisten aus Holz – eingebrannt. Da Habanos in reiner Handarbeit hergestellt werden, steht unter dieser Kartusche noch die Aufschrift: „Totalmente a mano“.

Heute ist Habanos S.A. der weltweit führende Vermarkter von Premium-Zigarren mit über Niederlassungen in mehr als 150 Ländern – 90% aller kubanischen Zigarren werden im Ausland verkauft. Damit ist der Export kubanischer Zigarren ein wichtiges Standbein der schwächelnden kubanischen Wirtschaft, zumal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre.

Das Portfolio von Habanos S.A. umfasst insgesamt 33 Marken kubanischer Zigarren, wovon 15 auf dem internationalen Markt erhältlich sind:

  • Cohiba
  • Montecristo
  • Partagás
  • Romeo y Julieta
  • Hoyo de Monterrey
  • H. Upmann
  • José L. Piedra
  • Bolivar
  • Punch
  • Vegas Robaina
  • Quintero
  • Fonseca Cuaba
  • Trinidad
  • San Cristóbal de la Habana.

Die restlichen Marken sind entweder nur in Kuba selbst, oder nur in bestimmten Ländern erhältlich: Diplómaticos, Sancho Panza, Rafael Gonzáles, La Gloria Cubana, El Rey del Mundo, Flor de Cano, Cabanas, Los Statos de Luxe, Troya, Gispert, Belinda, Vegueros, Por Larranaga, Quai d’Orsay, Juan López, Ramón Allones, Saint Luis Rey und schließlich Guantanamera.

Natürlich sind die internationalen Marken auch die bekanntesten, doch auch unter den regionalen Marken befinden sich große Namen, wie die Diplómaticos, El Rey del Mundo und Ramón Allones beweisen.