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Die Verarbeitung

Aufhängen der Blätter

Aufhängen der Blätter

  • Sortierung und Trocknung:

Unmittelbar nach der Ernte werden die Tabakblätter sortiert und nach Größe und Blattstruktur geordnet zu kleinen Bündeln von je fünf Blättern gebunden und in speziellen Trockenschuppen auf Stangen aufgehängt, um sie für sechs bis acht Wochen der natürlichen Lufttrocknung zu überlassen. Diese Trockenschuppen dienen nur dem Schutz vor Regen und Sonneneinstrahlung und sind sehr luftig gebaut, damit der Wind die natürliche Trocknung möglichst gut unterstützen kann. Im Verlaufe dieser Trocknung verlieren die Blätter an Wasser und Gewicht und ihre grüne Farbe, die durch eine zunächst gelbliche, später mehr oder weniger braune Färbung ersetzt wird – ausgelöst durch die Umwandlung des Blattchlorophylls in Karotin. Je nach der gewünschten Farbintensität werden die Tabakblätter früher oder später in in einen geschlossenen und beheizten Raum gebracht, wodurch ein zu starkes Nachdunkeln unterbunden wird.

Haben die Tabakblätter den gewünschten Trocknungsgrad erreicht, werden sie in das “escogida” genannte Sortierhaus gebracht, wo sie fächerartig aufgelockert und wieder etwas befeuchtet werden, um dann glatt gestrichen und nach Farben sortiert in größere Bündel zu je 20 bis 50 Blättern zusammengefasst und auf große Haufen geschichtet zu werden.

  • Fermentierung:

In diesen, einem Kompost nicht unähnlichen, “burros” genannten, Haufen beginnt einer der wichtigsten Verarbeitungsprozesse, der je nach gewünschtem Endergebnis zwischen ein und drei Monate dauern kann. Diese Haufen können bis zu zwei Meter hoch werden und bis zu fünf Tonnen Tabakblätter enthalten. Ganz wie bei einem richtigen Komposthaufen entsteht in den burros durch Zersetzungsprozesse natürliche Hitze von bis zu 70° C, die in den Blättern chemische Veränderungen hervorruft. In den Blättern enthaltener Ammoniak und eventuelle Unreinheiten werden freigesetzt und die Blätter beginnen zu “schwitzen”. Dabei werden sie nicht nur dunkler, sondern die Blattstärke wandelt sich in Zucker um.
Die Blätter erhalten im Laufe dieser Zeit ihren ganz speziellen Geschmack und Charakter. Die Innentemperatur jedes Haufens wird durch lange Thermometer überwacht: steigt sie zu stark an, wird der Haufen umgeschichtet, damit die Blätter nicht zu dunkel werden – je höher die Temperatur, desto dunkler wird das Blatt. Die später als Deckblätter zu verwendeten Tabakblätter werden meist nur Temperaturen zwischen 30° und 50° C ausgesetzt, während die dunklen “Maduro”-Blätter sich auf über 74° C erhitzen können. Gewöhnlich wird jeder Haufen mehrmals umgesetzt, bis die Blätter die richtige Reife haben.

  • Sortierung:

Das Ende der Fermentierung mündet wiederum in einen Sortierungsprozess, der diesmal allerdings wesentlich anspruchsvoller ist: je nach Blattqualität, Größe und Farbe sowie ihrem Verwendungszweck werden die Blätter in bis zu 50 Kategorien eingeteilt. Bei den Farben unterscheidet man zwischen:

  • Claro (helles goldbraun)
  • Colorado (mittelbraun)
  • Maduro (dunkelbraun) und schließlich
  • Oscuro (schwarzbraun).

Gleichzeitig werden einwandfreie Blätter von geeigneter Qualität aussortiert und für die spätere Verwendung als Deckblätter reserviert. Blätter von geringerer Qualität oder Größe bzw. solche mit Fehlern werden dagegen für Einlagen verwendet.

  • Entrippung:

Die Einlagenblätter werden jetzt im Zuge der Entrippung von der starken Mittelrippe und, wenn nötig, von anderen stärkeren Rippen befreit, wodurch jedes Blatt in zwei Hälften geteilt wird. Dies ist notwendig, weil diese dicken Rippen zu stark auftragen würden und zudem beim Rauchen einen bitteren Beigeschmack hinterlassen würden. Größere Hersteller verfügen für diesen Arbeitsschritt über eigene Gebäude, die als “despalillos” bezeichnet werden.

  • Zweite Fermentation:

Die so geteilten Blätter werden nochmals befeuchtet, um im zugedeckten Zustand einer zweiten Fermentation unterzogen zu werden, die dazu dient, die Blätter einer jeden Charge so weit wie möglich zu homogenisieren. Je nach Blattsorte und Verwendungszweck dauert diese zweite Fermentation zwischen 30 und 60 Tage. Gerade dieser zweite Fermentationsprozess ist dafür verantwortlich, dass Zigarrentabak wesentlich weicher und angenehmer schmeckt als Zigarettentabak, da dabei der Teer-, Nikotin- und Säuregehalt der Tabakblätter weiter abnimmt.

  • Lagerung:

Am Ende der zweiten Fermentation werden die Tabakblätter mit Palmenrinde zu große, viereckigen Paketen, den so genannten “tercios”, zusammengebunden, um mindestens für die nächsten 18 Monate, manchmal sogar für drei Jahre und länger, in großen Lagerhallen zu verschwinden, wo sie in einem langsamen Reifungsprozess ihrer Vollendung entgegengehen.

  • Qualitätsprüfung:

Es versteht sich von selbst, dass jeder Produktionsschritt streng überwacht wird und ständig Proben gezogen werden. Diese werden genauestens auf Blattqualität und Entwicklungsstand untersucht, um jeder Fehlentwicklung sofort durch geeignete Maßnahmen begegnen zu können und so größeren Schaden, der stets mit einem nicht unerheblichen finanziellen Verlust verbunden wäre, abzuwenden. Diese Stichproben werden natürlich von besonders geschulten Mitarbeitern vorgenommen, die über entsprechende Erfahrung verfügen.

Alle bisherigen Arbeitsschritte dienten dazu, die Tabakblätter für die eigentliche Zigarrenherstellung vorzubereiten. Wird ein gewissenhaftes Arbeiten auch nur an einem einzigen Punkt vernachlässigt, hätte dies die schlimmsten Auswirkungen auf die Qualität der mit diesen Blättern erzeugten Zigarren, bis hin zur völligen Unbrauchbarkeit.

Lufttrocknung - grüne Blätter

Lufttrocknung – grüne Blätter


Lufttrocknung - erste Farbveränderungen

Lufttrocknung – erste Farbveränderungen


Lufttrocknung - bereits bräunlicher Farbton

Lufttrocknung – bereits bräunlicher Farbton