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Das Anzünden

Das Anzünden einer Zigarre hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem hastigen Anstecken einer Zigarette: vielmehr handelt es sich dabei um ein traditionelles Ritual, das nicht nur den besten möglichen Genuss der Zigarre gewährleistet, sondern gleichzeitig auch die Abgeklärtheit und die Vertrautheit des Zigarrenrauchers mit der Materie dokumentiert und letztlich der Arbeit des torcedors die ihm gebührende Ehre erweist.

Von den verschiedenen Möglichkeiten der In-Brand-Setzung einer Zigarre sind freilich nicht alle gleichermaßen geeignet, und neben der Wahl der richtigen Feuerquelle erfordert auch der Anzündevorgang selbst eine gewisse Übung, will man die Zigarre nicht schon vor dem eigentlichen Beginn des Rauchens völlig verderben.

Gänzlich ungeeignet zum Anzünden von Zigarren sind Benzinfeuerzeuge oder solche, die mit Petroleum funktionieren: die von diesen Geräten ausgehenden Gerüche teilen sich sofort der Zigarre mit und verderben ihren Geschmack endgültig! Aus demselben Grund sollte von „Streichhölzern“ Abstand genommen werden, die aus Pappe hergestellt und mit Chemikalien versetzt wurden.

Sehr gut geeignet sind dagegen Streichhölzer aus echtem Holz, allerdings brennen diese oftmals nicht langen genug, um die Zigarre zuverlässig in Brand zu setzen. Dafür gibt es in jedem guten Zigarrengeschäft spezielle, großformatige Streichhölzer, die nicht nur wesentlich dicker, sondern auch viel länger als normale Streichhölzer sind und daher wesentlich länger brennen. Ideal sind auch spezielle Kienspäne aus Zedernholz, die zunächst mit einem normalen Streichholz entzündet werden, um dann ihrerseits zum Anzünden der Zigarre zu dienen.

Bei der Verwendung von Streichhölzern ist darauf zu achten, dass die Flamme des Streichholzes erst aufhören muss, zu flackern, bevor man es zum Anzünden der Zigarre benützt, damit diese dann nicht womöglich nach Schwefel schmeckt!

Gasfeuerzeuge bieten gleichfalls eine gute Möglichkeit, Zigarren zu entzünden, sie entwickeln eine gleichmäßige Flamme und hinterlassen keinerlei Rückstände oder unangenehme Gerüche.

Das fachgerechte Anzünden geht in mehreren Schritten vor sich: auf keinen Fall darf die Zigarre direkt in die Flamme gehalten werden, sonst wird diese angesengt und verrußt, wodurch ein schlechter Geschmack entsteht, der den Genuss empfindlich stören würde. Ganz davon abgesehen, würde man sich durch ein solches Vorgehen gleich als ungebildeter Tölpel outen – was wohl kaum jemand riskieren möchte!

Im ersten Schritt gilt es, die Zigarre an der Flamme – nicht IN der Flamme! – zu erhitzen: hierzu hält man die Zigarre in einem ungefähren 45°-Winkel über die Flammenspitze, ohne dass diese die Zigarre selbst berühren darf. Dadurch wird das Brandende nicht nur heiß, es trocknet auch, wodurch es sich dann leichter entzünden wird. Für eine gleichmäßige Erhitzung wird hierbei die Zigarre leicht hin- und hergedreht, was besonders bei großen Ringmaßen wichtig ist. Bei diesen dauert der Erhitzungsvorgang natürlich auch länger, als bei den kleinen Formaten mit niedrigem Ringmaß, die wesentlich schneller und gleichmäßiger auf Brandtemperatur kommen.

Für den nächsten Schritt, wenn sich am Brandende der Zigarre bereits ein dünner, roter Ring zeigt, gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen, die gleichermaßen zu guten Ergebnissen führen können: entweder kann man die Flamme entfernen und die Zigarre mit gleichmäßigen, ruhigen Bewegungen hin- und her schwenken, was einer gleichförmigen Ausbreitung der Glut sehr förderlich ist. Dieser Vorgang hat beileibe nichts mit hektischem Fuchteln zu tun und sollte mit der gebotenen Vorsicht vorgenommen werden.

Als zweite Möglichkeit hält man das bereits erwärmte Brandende der Zigarre über die Flammenspitze und zieht leicht an derselben. Durch diesen Zug wird die Zigarre dann ebenfalls zuverlässig entzündet, wobei auch hier wiederum daran gedacht werden muss, die Zigarre langsam zu drehen, um eine gleichmäßige Glutentwicklung zu erreichen.

Förderlich für einen gleichmäßigen Brand ist es bei beiden Methoden, von vorne leicht auf das Brandende zu blasen. Hierbei wird durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr die Glut erst richtig entfacht!

Bevor man sich nun zurücklehnt und die Zigarre genießen kann, sollte man sich noch davon überzeugen, dass deren Brandende auch wirklich vollständig glüht – wenn auch nur an einer Stelle keine Glut vorhanden ist, wird die Zigarre sehr ungleichmäßig abbrennen und an einer Seite ein Teil von Deckblatt und Umblatt übrig bleiben. Das sieht nicht nur nicht gut aus, es ist einem vollendeten Tabakgenuss auch sehr abträglich – wenn es nicht sogar ein Zeichen für eine ungleichmäßig gewickelte Zigarre ist.

Sind alle diese Vorbereitungen zur Zufriedenheit gewissenhaft erledigt, steht einem unbeschwerten Zigarrengenuss nichts mehr im Wege, und der Rauch wird in gleichmäßigen Wolken aufsteigen, was schon rein optisch den Rauchgenuss vollendet.